In der bevorstehenden Europameisterschaft stellt sich die Frage: Warum setzt Ronald Koeman nicht auf die Bundesliga-Stars der niederländischen Nationalmannschaft? Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf diese interessante Thematik werfen.

Die aktuelle Form der niederländischen Mannschaft

Nach dem unglücklichen Ausscheiden im Viertelfinale der WM 2022 gegen Argentinien befindet sich das Team in einer schwierigen Phase. Trotz souveräner Siege in den Qualifikationsspielen zur Europameisterschaft gegen kleinere Nationen, gab es gegen die stärkeren Teams wie Frankreich, Kroatien, Italien und Deutschland Niederlagen. Die Niederlande gehen daher eher bescheiden in die EM.

Stärken und Schwächen des niederländischen Teams

Die Elftal verfügt über eine breite Kaderbasis, sodass viele Spieler aus großen Klubs oder in guter Form verfügbar sind. Trotz des Fehlens eines Weltklasse-Stürmers erzielt das Team regelmäßig Tore. Allerdings kassiert es auch zu viele Gegentore gegen starke Gegner. Die individuelle Qualität der Abwehrspieler, die bei namhaften Klubs wie Manchester City, FC Liverpool oder FC Bayern spielen, ist dabei nicht das Problem. Es fehlt eher an Konsequenz und Automatismen in der Verteidigung, möglicherweise aufgrund der häufig wechselnden Startformationen.

Der Trainer Ronald Koeman

Ronald Koeman kehrte Anfang 2023 ins Amt des niederländischen Nationaltrainers zurück, nachdem er den FC Barcelona verlassen hatte. Schon bei seiner Rückkehr wurde seine Einstellung kritisch hinterfragt. Er ist nicht mit dem klassischen 4-3-3-System der Elftal verbunden und hat Schwierigkeiten, neue junge Spieler in das Team zu integrieren. Bekannte Bundesliga-Spieler wie Jeremie Frimpong, Ian Maatsen und Xavi Simons wurden nicht berücksichtigt. Koeman wurde öffentlich dafür kritisiert, dass er das Spiel zu kompliziert mache und dass die Niederlande es sich nicht erlauben könnten, den Ball zu verlieren. Obwohl Spieler wie Donyell Malen, Wout Weghorst und Matthijs de Ligt zum Kader gehören, haben sie geringe Chancen, in der Startelf zu stehen.

Der Star Frenkie de Jong

Der Mittelfeldspieler vom FC Barcelona hatte eine schwierige Saison aufgrund von Knöchelproblemen. Rechtzeitig zum Turnier ist er jedoch wieder fit. Seit Koemans Rückkehr hat de Jong acht von zwölf Länderspielen aufgrund von Verletzungen verpasst. Seine Rückkehr soll nun die Hoffnungen der Mannschaft auf eine gute EM-Performance steigern. De Jong ist sowohl technisch stark als auch dynamisch und soll das Spiel von Oranje dirigieren. Ein internationaler Titel fehlt ihm jedoch noch.

Der Kapitän Virgil van Dijk

Als Abwehrchef ist van Dijk die Konstante in der niederländischen Mannschaft. In den vergangenen 19 Länderspielen stand er immer in der Startelf. Allerdings zeigte auch er nicht immer eine sattelfeste Abwehrleistung. Bei der EM wird er mit seiner Führungsqualität und seiner Aura eine wichtige Rolle spielen, insbesondere weil man in der Vorrunde auf starke Stürmer wie Robert Lewandowski und Kylian Mbappé treffen wird.

Bart Verbruggen – Ein Spieler, den man im Auge behalten sollte

Brighton & Hove Albion zahlte stolze 20 Millionen Euro Ablöse für den jungen niederländischen Torhüter Verbruggen. Er hat in der vergangenen Saison in der Premier League gespielt und sein Debüt für die Nationalmannschaft gegeben. Besonders stark war seine Leistung im Spiel gegen Deutschland, bei dem er trotz der Niederlage eine gute Leistung zeigte. Es bleibt abzuwarten, ob Verbruggen auch bei der EM sein Können unter Beweis stellen kann.

Die voraussichtliche Startaufstellung

Startelf Oranje

Die Prognose

Der niederländische Kader verfügt über ausreichend Qualität, um weit im Turnier zu kommen. Allerdings fehlt es der Mannschaft an Balance beim Defensivspiel und an einem erstklassigen Torjäger. Diese Komponenten sind erfahrungsgemäß entscheidend für den Erfolg bei internationalen Turnieren. Oranje muss zunächst die schwierige Vorrundengruppe mit Polen, Österreich und Frankreich überstehen. Wenn das gelingt, hat die Mannschaft das Potenzial, das Halbfinale zu erreichen.

Der vorläufige EM-Kader der Niederlande

Tor

  • Bart Verbruggen (21/Brighton & Hove Albion)
  • Justin Bijlow (26/Feyenoord Rotterdam)
  • Mark Flekken (30/FC Brentford)
  • Nick Olij (28/Sparta Rotterdam)

Abwehr

  • Virgil van Dijk (FC Liverpool)
  • Stefan de Vrij (Inter Mailand)
  • Daley Blind (FC Girona)
  • Jordan Teze (PSV Eindhoven)
  • Nathan Aké (Manchester City)
  • Lutsharel Geertruida (Feyenoord Rotterdam)
  • Jeremy Frimpong (Bayer Leverkusen)
  • Matthijs de Ligt (FC Bayern)
  • Ian Maatsen (Borussia Dortmund)
  • Micky van de Ven (Tottenham Hotspur)
  • Denzel Dumfries (Inter Mailand)

Mittelfeld

  • Teun Koopmeiners (Atalanta Bergamo)
  • Jerdy Schoutten (PSV Eindhoven)
  • Marten de Roon (Atalanta Bergamo)
  • Joey Veerman (PSV Eindhoven)
  • Tijjani Reijnders (AC Milan)
  • Ryan Gravenberch (Liverpool)
  • Frenkie de Jong (Barcelona)
  • Quinten Timber (Feyenoord)
  • Georginio Wijnaldum (Al Ettifaq)
  • Xavi Simons (RB Leipzig)

Angriff

  • Donyell Malen (Borussia Dortmund)
  • Cody Gakpo (FC Liverpool)
  • Wout Weghorst (TSG Hoffenheim)
  • Memphis Depay (Atlético Madrid)
  • Steven Bergwijn (Ajax Amsterdam)
  • Brian Brobbey (Ajax Amsterdam)