Ein Fußballspiel birgt immer die Möglichkeit einer unerwarteten Wendung, die die Herzen der Fans höherschlagen lässt. In der Geschichte der Europameisterschaft haben Teams wie Dänemark 1992 und Griechenland 2004 bewiesen, dass Überraschungssiege nicht nur Träume sind, sondern Realität werden können. Tauchen wir ein in die fesselnden Geschichten dieser historischen Momente, die Fußballgeschichte geschrieben haben.

Der Überraschungssieg der Italienischen Nationalmannschaft 1968

Die Italienische Nationalmannschaft bewies, dass Glück im Sport eine große Rolle spielen kann. Im Jahr 1968 trafen sie im Halbfinale des Europapokals auf die Sowjetunion, die damalige Finalist. Als Underdog hielt Italien stand und erreichte nach 120 Minuten ein Unentschieden. Ein Elfmeterschießen gab es damals noch nicht. Stattdessen fiel die Entscheidung per Münzwurf. Das Glück war auf Seiten Italiens, die somit ins Finale einzogen.

Im Finale stand Italien dann der Mannschaft aus Jugoslawien gegenüber. Erneut konnte keine der beiden Mannschaften in der regulären Spielzeit gewinnen. Das Wiederholungsspiel fand zwei Tage später statt, und dort beherrschte Italien das Spiel und sicherte sich so den ersten Europatitel in seiner Geschichte.

Der Ausnahmesieg Dänemarks bei der EM 1992

Die Geschichte von Dänemarks Sieg bei der EM 1992 liest sich wie ein Drehbuch eines Films. Während der Qualifikation zur Euro 1992 belegten die Dänen den 2. Platz in ihrer Gruppe hinter Jugoslawien und verpassten somit die Teilnahme am Wettbewerb in Schweden. Doch der Balkankonflikt ermöglichte es den Skandinaviern schließlich doch am Europameisterschaft teilzunehmen. Wochen vor dem Turnier beschloss die UNO, Jugoslawien von jeglichen sportlichen Ereignissen auszuschließen, und Dänemark rückte nach.

Als „Rot-Weiß“ in einer Gruppe mit dem Gastgeberland, Frankreich und England, waren die Dänen weit entfernt davon, Favoriten ihrer Gruppe zu sein. Dennoch gelang es ihnen, sich zu qualifizieren und im Halbfinale den Titelverteidiger, die Niederlande, im Elfmeterschießen zu besiegen. In der Finalrunde trafen sie auf Deutschland, den amtierenden Weltmeister. Dänemark setzte sich durch und holte somit den einzigen Titel in einem internationalen Wettbewerb.

Die Historische Leistung Griechenlands bei der EM 2004

Wer hätte 2004 auf Griechenland gewettet? Kaum jemand. Als sie in Portugal ankamen, galten sie nur als Außenseiter. In einer sehr starken Gruppe mit dem Gastgeberland, Spanien und Russland schafften es die Griechen, sich als Gruppenerster zu behaupten.

Im Viertelfinale setzten die Spieler von Otto Rehhagel ihren Märchenlauf fort, indem sie den damaligen Titelträger Frankreich mit Zinédine Zidane ausschalteten. Voll des Selbstvertrauens beseitigte Griechenland dann auch die Tschechische Republik und traf im Finale erneut auf Portugal. Dank eines Eckballtores von Ángelos Charistéas brachten sie ihr Land in den siebten Himmel. Seitdem hat Griechenland nur einmal das Viertelfinale der EM erreicht, und zwar 2012.

Der Ungewöhnliche Erfolg Portugals bei der EM 2016

Die Portugiesen haben aus dem Jahr 2004 gelernt. Nach einer schmerzhaften Niederlage vor ihren eigenen Fans gelang es den Spielern um Cristiano Ronaldo, einen einzigartigen Weg zu gehen. 2016 schafften sie es, sich für die K.o.-Runde durch das neue Format des Wettbewerbs zu qualifizieren. Die UEFA beschloss, die Anzahl der Teilnehmer von 16 auf 24 zu erhöhen und Achtelfinalspiele hinzuzufügen. Somit qualifizierten sich die beiden Ersten der sechs Gruppen sowie die vier besten Drittplatzierten, zu denen auch die Seleçao gehörte.

Von den Achtelfinalen an musste das Team von Fernando Santos in jedem Spiel alles geben. Ein Sieg nach Verlängerung gegen Kroatien, ein Weiterkommen im Elfmeterschießen gegen Polen und dann trafen die Portugiesen im Halbfinale auf die andere Überraschung dieses Turniers, Wales. Die Seleçao gewann ihr einziges Spiel in 90 Minuten und zog ins Finale gegen Frankreich ein. Als krasser Außenseiter sorgte Portugal dank eines Tores von Eder für die Überraschung, die die Franzosen bis heute verfolgt.