Werden die Bundesliga-Klubs von der DFL im Stich gelassen? Das 80 Millionen Euro Loch zu stopfen, ist eine Herausforderung, der sich die Vereine gegenübersehen.
Was passiert als Nächstes? Es bleibt abzuwarten, wie die DFL und die Klubs gemeinsam auf diese finanzielle Belastung reagieren werden.
DFL verzögert TV-Geld-Zahlung: Ein schwerer Schlag für die Bundesliga-Klubs
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat angekündigt, im Juni viel weniger Geld an die Bundesliga-Klubs auszuzahlen als geplant. Für die Vereine bedeutet dies ein großes Problem, da rund 80 Millionen Euro fehlen, um das Loch zu stopfen. Besonders hart trifft es Klubs wie den VfL Bochum, der gerade so in der Liga geblieben ist. Der Hamburger SV dagegen kann aufatmen.
Eine unerwartete Finanzierungslücke
Ende April erhielten die Bundesliga-Klubs ein Schreiben von der DFL, das für große Aufregung sorgte. Darin wurde mitgeteilt, dass die Auszahlungen im Juni von ursprünglich 127 Millionen Euro auf 47 Millionen Euro gekürzt werden. Damit verringert sich die Gesamtauskehrungssumme in dieser Saison von 1,179 auf 1,099 Milliarden Euro. Vor allem für die finanziell klammen Klubs stellt dieser unvorhergesehene Ausfall eine große Herausforderung dar, da das fehlende Geld erst im Dezember zur Verfügung stehen soll.
Die Auswirkungen auf die Klubs
Jeder Verein muss nun mit einem Ausfall von etwa sieben Prozent des geplanten Geldes rechnen. Für den VfL Bochum, der knapp in der Liga geblieben ist, bedeutet dies im Juni einen finanziellen Engpass von etwa 2,5 Millionen Euro. „Das können wir nicht überbrücken, das müssen wir einsparen“, erklärt Ilja Kaenzig, Geschäftsführer des Vereins. Auch beim HSV beträgt der Ausfall immerhin noch etwa 1,2 Millionen Euro. Dennoch versichert der Finanzvorstand, Eric Huwer, dass sie gut aufgestellt sind und genügend Reserven für solche unvorhersehbaren Ausfälle haben.
Für bereits stark verschuldete Klubs oder solche, die stark von den Medienerlösen abhängig sind, gestaltet sich das Schließen der Finanzierungslücke schwierig. Bankkredite sind nicht leicht zu bekommen und möglicherweise müssen Einnahmen aus dem Dauerkartenverkauf zur Überbrückung genutzt werden. Nicht jeder Klub hat jedoch ein Festgeldkonto wie der FC Bayern München, dem etwa 6,3 Millionen Euro fehlen.
Es gibt aber auch Klubs, die nicht so stark betroffen sind. Der VfL Osnabrück kann das Minus durch ausgefallene Zinserträge abfedern. „Das stellt uns nicht vor große Probleme“, betont Geschäftsführer Michael Welling.
Der Streit mit DAZN als Auslöser
Der Großteil der fehlenden Einnahmen von rund 50 Millionen Euro muss vom Sport-Internetsender DAZN nachgezahlt werden. DAZN hat jedoch aufgrund eines Streits mit der DFL die Ratenzahlungen im März und April eingestellt und ist vor das Schiedsgericht gezogen. Warum die DFL kein Bankdarlehen bis Dezember aufgenommen hat, bleibt bisher unbeantwortet. DAZN äußerte sich dazu, dass die Finanzierung offensichtlich nicht ausreichend vonseiten der DFL abgesichert wurde.
Was als Nächstes passiert, ist derzeit noch unklar. Die Bundesliga-Klubs müssen nun Wege finden, das fehlende Geld zu kompensieren und die finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation bald klärt und die Vereine wieder auf festem finanziellen Boden stehen.